Dieser Artikel stammt aus einer Diskussion in einem anderen Forum und hat denselben Inhalt, wie ein privater Austausch mit Tom Wishon über die Historie der SST Schaftausrichtung.

„Ich war der Mann auf den Dick Wise 1996 zukam, nachdem er seine ersten Forschungen über den Effekt der Schaftasymmetrien durchgeführt hat, und jemanden suchte, der seine Ergebnisse prüfte. Dick bat uns, die Ergebnisse vertraulich zu behandeln, was wir selbstverständlich getan haben.
Aber ich kann Euch sagen, dass die Schafthersteller zwar wussten, dass Ihre Schäfte nicht das exakt gleiche Biegeverhalten in unterschiedlichen Achsen hatten so waren sich die Schafthersteller nicht bewusst, wie stark asymmetrisch viele Ihrer Schäfte waren, und was das für Auswirkungen für bestimmte Schwungtypen hatte.

Man kann klar sagen, dass die Schäfte zu der Zeit sehr verschiedene Asymmetrien hatten. In den Tests, die wir für Dick durchgeführt haben, haben wir eindeutig gesehen, dass die Messung der stabilsten Schaftebene, und der Einbau des Schafts mit dieser Ebene in Zielrichtung, die Konstanz des Treffers und des Ballflugs deutlich verbessern. Wir waren sogar in der Lage, den Schaft so einzubauen, dass es fast unmöglich war, einen Draw oder Fade zu spielen.

Genau diesen Punkt hat auch die USGA herausgefunden, als Dick auf sie zukam und nach der Regelkonformität dieses Prozesses fragte. Die USGA hat in Ihren Regeln festgelegt, dass die Schaftausrichtung nur dazu verwendet werden darf, um die Schäfte so einzubauen, wie sie vom Hersteller gedacht waren, und nicht um einen bestimmten Effekt zu erzielen.

Nachdem mehr und mehr über den SST Puring Prozess bekannt wurde, haben die Schafthersteller genauer hingesehen. Heutzutage haben die meisten der besseren Schafthersteller einen oder mehrere Tests all Ihrer Schäfte im Produktionsprozess. Anhand dieser Prüfung wird der Schaft ausgerichtet und das Logo bzw. der Name so aufgetragen, dass die stabile Biegeebene zum Ziel hin ausgerichtet ist, wenn das Logo nach oben oder unten ausgerichtet ist.

Wir werden heutzutage nicht mehr die großen Asymmetrien in der Schaftherstellung finden, wie zu der Zeit als Dick den SST Puring Prozess entwickelt hat. Aber da jeder Schafthersteller in seltenen Fällen einen Ausreißer hat, gibt es in diesen Fällen einen Grund, die Schäfte zu messen und ggfs. neu auszurichten, so dass wir einen Unterschied in der Konstanz des Treffers und des Ballflugs feststellen können.“

Anmerkung Martin Stecher:
Bei allen Schlägersätzen, die wir selber bauen, messen wir die Schäfte durch. Allerdings ist die Quote von Schäften, die wirklich ausgerichtet werden müssen, sehr niedrig. Diese Optimierung war 1996 sehr wichtig. Heute messen wir die Schäfte wesentlich genauer. Die Ausrichtung wird über FLO gemessen und im Anschluss messen wir die einzelnen Schäfte mit unserer EI-Maschine alle 2 inch (ca. 5 cm) durch. Die Abweichungen bei unseren Messungen sind sehr gering. Über die Auswirkungen werden wir in weiteren Beiträgen schreiben.